Nachhaltiger, effizienter, zukunftssicher
Wie können bestehende Gewerbestandorte nachhaltiger, effizienter und zukunftssicher entwickelt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Fachveranstaltung „Gewerbe – Zukunft – Flächenmanagement“, die Wege zu einer modernen, ressourcenschonenden Gewerbeflächenentwicklung aufzeigte.
Im Fokus stand die Nutzung vorhandener Flächenpotenziale und die Stärkung interkommunaler Zusammenarbeit. Denn: Der verantwortungsvolle Umgang mit knappen Flächenressourcen ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben für Kommunen, Wirtschaftsförderungen und Unternehmen.
Nachhaltige Flächennutzung als Landesaufgabe
Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL betonte in ihrem Impuls die Bedeutung von Innenentwicklung und Nachverdichtung für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in Baden-Württemberg. Bestehende Gewerbestandorte böten große Chancen für Transformation und Innovation, wenn sie gezielt modernisiert und zukunftsorientiert gestaltet würden. Die Landesregierung unterstütze diesen Ansatz mit Programmen wie „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“, das Kommunen bei der Aktivierung und Aufwertung von Bestandsflächen begleitet.
Interkommunales Gewerbeflächenmanagement Region Freiburg
Ein zentrales Beispiel für erfolgreiche Kooperation ist das Interkommunale Gewerbeflächenmanagement der Region Freiburg – ein Gemeinschaftsprojekt des Verbands Region Südlicher Oberrhein (VRSO) und der Wirtschaftsförderung Region Freiburg (WRF). Beteiligt sind die Kommunen Emmendingen, Freiburg, Heitersheim, Neuenburg und Staufen, die gemeinsam daran arbeiten, ungenutzte Flächen zu aktivieren, Bestandsgebiete aufzuwerten und die regionale Wirtschaftsentwicklung nachhaltiger zu gestalten. Das Projekt zeigt, wie durch gemeinsame Datengrundlagen und abgestimmte Planungsprozesse konkrete Mehrwerte für die gesamte Region entstehen können.
Praxisbeispiel aus Esslingen
Wie solche Ansätze in der Praxis umgesetzt werden, zeigte die Initiative „Neue Neckarwiesen & Sirnau“ (SiNN) aus Esslingen am Neckar. Das Projekt demonstrierte, wie durch integrierte Standortentwicklung und nachhaltige Mobilitätskonzepte bestehende Gewerbegebiete zukunftsfähig revitalisiert werden können.
Austausch und Perspektiven
Ein Fachimpuls aus dem ExWoSt-Forschungsfeld verdeutlichte, dass die Zukunft der Gewerbeflächen in der qualitativen Weiterentwicklung bestehender Standorte liegt. Flexible Nutzungskonzepte, Energieeffizienz, Klimaschutz und Digitalisierung sind entscheidende Bausteine, um Standorte langfristig wettbewerbsfähig zu halten.
In der abschließenden Diskussion mit Expert:innen aus Kommunen, Planung und Wirtschaft wurde deutlich: Nur durch regionale Kooperation und Wissenstransfer lassen sich Flächenpotenziale besser erkennen und effizienter nutzen.
Fazit
Die Veranstaltung machte klar: Nachhaltige Gewerbeflächenentwicklung braucht Zusammenarbeit statt Konkurrenz. Interkommunale Strategien und abgestimmtes Handeln sind der Schlüssel, um die wirtschaftliche Zukunft der Region aktiv und verantwortungsvoll zu gestalten.
„Dass Gewerbegebiete nicht heruntergehen, sondern wir sie aufwerten und dadurch Flächen neu zugänglich machen für die wirtschaftlichen Chancen der Zukunft – das ist eines der wichtigsten Learnings von heute“, so Staatssekretärin Andrea Lindlohr.
Mit der Fachveranstaltung wurde ein starker Impuls für die nachhaltige und kooperative Weiterentwicklung der Wirtschaftsregion Südlicher Oberrhein gesetzt.
Videostatements zur Veranstaltung
- Andrea Lindlohr MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg
- Wolfgang Brucker, Verbandsdirektor des Verbands Region Südlicher Oberrhein
- Jens Fondy-Langela, Bürgermeister der Stadt Neuenburg am Rhein

















































